«Liebe Demokratie, wie geht es dir?» #DearDemocracy

Philipp Meier, Community Developer

Vom arabischen Frühling bis zum Brexit, von Trump bis «Fake News»: Die direkte Demokratie ist in aller Munde. Passend dazu erfanden Schweizer Studentinnen für einen Event, bei dem SWI swissinfo.ch Medienpartner war, den emotionalen Hashtag #DearDemocracy. Heute ist dies der Name unserer Plattform über moderne direkte Demokratie, dem wichtigsten Themenschwerpunkt von swissinfo.ch. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was hinter #DearDemocracy steckt.

«Die Demokratie ist tot, es lebe die Demokratie!» – So wie früher Könige und Kaiser kamen und gingen, so verändert sich auch stetig das Wesen der Demokratie. Fehlt sie, wird sie oft herbeigesehnt. Sie ist auch schon in blutigen Revolutionen erkämpft worden. 

Ist sie da, ist sie manchmal mehr Schein als Sein. Ohne wirksamen Minderheitenschutz ist sie eine Diktatur der Mehrheit. Und nicht selten ist sie käuflich. Am lebendigsten wird sie, wenn sie als direkte Demokratie eine grösstmögliche Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger ermöglicht. Wenn sich dann jedoch nur die Hälfte der Stimmberechtigten aktiv beteiligt, kann man sich schon auch die Frage stellen, ob sie nun halb tot oder halb lebendig ist.

#DearDemocracy kann als freundliche Anrede, als flammender Appell oder gar als Aufschrei gelesen werden. Der Hashtag verbindet den etwas theoretischen und angestaubten Begriff «Demokratie» mit Emotionen. Die Anrede (in Englisch) spielt phonetisch nicht nur auf die ersten drei Buchstaben von «Dir-ekte Demokratie» an, sondern auch dafür, dass die Demokratie direkt angesprochen und offensiv befragt werden kann und demnach lebendig ist.

Der erste Tweet mit #DearDemocracy machte auf die Demokratie-Woche der Universität Freiburg im Uechtland aufmerksam, in deren Rahmen der Hashtag von den organisierenden Studentinnen kreiert wurde.

Und, um einen Eindruck zu erhalten, was da diskutiert wurde, hier gleich ein zweiter Tweet mit dem neuen Hashtag.

Der Hashtag etablierte sich sehr rasch und wird inzwischen regelmässig benutzt. Seit der Einführung im Sommer 2016 wurde er von knapp 1000 Accounts in rund 5000 Tweets verwendet. Damit Sie einen Eindruck erhalten, was alles für Tweets mit #DearDemocracy markiert werden, hier ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem langen Twitter-Stream:

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#DearDemocracy heisst inzwischen auch die neunköpfige Fachredaktion von swissinfo.ch. Damit ist
swissinfo.ch wohl das einzige Medium in der ganzen Welt, das eine Redaktion für Demokratie besitzt. 

Wie jeder Hashtag so bildet auch #DearDemocracy einen offenen Diskursraum – hier über alle Belange von modernen direkten Demokratien, die aus weit mehr bestehen als Initiative und Referendum, den beiden klassischen Instrumenten. 

Gleichzeitig entsteht dabei ein loses Netzwerk von demokratieinteressierten Nutzerinnen und Nutzern, die durchaus auch demokratie-kritisch eingestellt sein können.

swissinfo.ch verfolgt die Aktivitäten im Stream der Tweets mit dem Hashtag #DearDemocracy aufmerksam. Im Fokus stehen dabei die Themen, die geteilt und diskutiert werden, und die User, die ihn benutzen. 

Sind Sie auf Twitter und an direkter Demokratie interessiert? Benutzen Sie den Hashtag #DearDemocracy und landen Sie damit auf dem Radar der Themen-Redaktion von swissinfo.ch.